Kanban generell

Ein Produktionsprozess wird mit Hilfe von "Kanban-Karten" gesteuert. Eine Kanban-Karte steht dabei für einen internen oder externen Auftrag. Ziel der Methode ist die optimale Steuerung des Materialflusses und der Produktion - ausgerichtet auf den tatsächlichen Bedarf. Dabei spielen der Verbrauch, die Beschaffungszeit und der Größenumfang eine wichtige Rolle. Die Nachlieferung wird nach vorher genau festgelegten Kriterien angestoßen - mittels "Kanban-Karten" (Pull-Prinzip).

Durch diese Methode wird eine kontinuierliche Verbesserung ermöglicht.

Überblick:

  • Die Methode wurde ursprünglich auf eine Serienproduktion am Fließband ausgerichtet (Taiichi Ohno, Toyota Motor Corporation 1949).
  • Sie implementiert das Pull-Prinzip (Empowerment - selbstorganisierende Teams).
  • Ziel ist die Steigerung der Produktivität.
  • Produktionsmittel werden nur im unbedingt erforderlichen Ausmaß bereitgestellt, Vorausplanung und Lagerhaltung minimiert (= dynamische Prozessorientierung, Transparenz, schlank = “lean“ und agil).
  • Gleichmäßige Verteilung der Last auf alle Beteiligte, damit Begrenzung der parallel laufenden Tätigkeiten (Kanban WiP Limits, WiP = Work in Progress).
  • Teammitglieder sollen einen möglichst breiten Überblick über die Prozesse und Produkte bekommen.
  • Fokus ist auf Lernen der Organisation (Kaizen).

Grundregeln dieser Methode:

Die Voraussetzung für einen optimalen Einsatz ist eine möglichst niedrige Schwankungsbreite bei der Nachfrage, ein mengenmäßig hoher Verbrauch und eine überschaubare Produktvielfalt.

Dabei sind folgende Faktoren für das benötigte Material / die benötigten Teile festzulegen:

  • Welche Menge wird
    • an welchem Ort
    • wann benötigt?

Der am Kunden ausgerichtete Prozess fordert

  • nur so viel Material/Teile an, wie er benötigt und
    • zum richtigen Zeitpunkt (nicht vorzeitig).

Der am Lieferanten ausgerichtete Prozess

  • produziert nicht auf Vorrat und
    • liefert korrektes Material an den Kundenprozess.

Der Kanban-Koordinator sorgt für

  • eine gleichmäßige Auslastung in allen Fertigungsprozessen und
    • die richtige Anzahl an benötigten Kanban-Karten (jede Kanban-Karte erzeugt indirekt Lagerhaltungs- und Transportkosten).

Nachteile

Ursprünglich ist Kanban ein System, welches auf die Serienproduktion von Artikeln wie PKW oder Industriegüter ausgerichtet war. Die verwendeten Mechanismen sind zwar interessant, jedoch auf andere Systeme nur bedingt umlegbar.

Die aus diesem (bei Toyota) entstandenen System gewonnenen Erkentnisse sind jedoch auch in anderen Methoden verwendbar.

Weiterführende Literatur: