Aus dem Bereich Kanban oder genauer gesagt Personal Kanban übernimmt Stickie~Flow die Vorgehensweise möglichst alles auf Zetteln (Stickies) zu erfassen und über ein Board zu visualisieren.
Zusätzlich wird die Philosophie übernommen, von einer Push- in eine Pull-orientierte Arbeitsweise zu wechseln. Jedes Teammitglied nimmt sich seine Aufgaben aus einem Pool. Eine zentrale Verteilung von Aufgaben erfolgt nur in Ausnahmefällen durch die Teamleitung.
Die prinzipielle Philosophie, erst einmal alles was einem einfällt in einen "Aufgabenspeicher" (definierten Ablageort) zu transferieren, kommt aus der GTD Methode. Damit wird alles Wesentliche sofort festgehalten und blockiert weder den Kopf noch Prozesse. Die Einordnung passiert wie auch im GTD zu einem festgelegten Zeitpunkt. Stickie~Flow arbeitet jedoch nicht mit Todo’s (strukturierte Checklisten für Einzelpersonen) wie GTD es tut, da ToDo's zu statisch sind.
Stickie~Flow adaptiert und verfeinert Methoden aus dem Scrum Bereich so, dass sie sehr breit angewendet werden können. Wie in der Scrum Methode wird mit Kanban-Boards gearbeitet, die täglichen StandUp Meetings sind ein Fixpunkt und auch die Teamstruktur und Größe ist ähnlich.
Allerdings geht Stickie~Flow weit über die Softwareentwicklung hinaus, variiert die Sprint Zyklen in einer flexibleren Art und Weise wie auch die Ergebnisse - angepasst an die Erfordernisse der jeweiligen Umgebung.
Wie im klassischen Kanban System üblich, liegt auch im Stickie~Flow der Fokus auf den beteiligten Personen und der Unterstützung von eigenständiger Arbeit.
Ziel ist es, dass jedes Teammitglied einen möglichst breiten Überblick über Vorgänge, Prozesse und Produkte bekommt. Damit steigt auch die Identifikation mit den Dienstleistungen und Produkten der eigenen Organisation!
Stickie~Flow hat den Anspruch die Eigenorganisation ebenso zu unterstützen, wie das Arbeiten im Team, die Zusammenarbeit von mehreren Teams bis hin zu bereichsübergreifenden Prozessen.
Eine Stärke von Stickie~Flow ist die Ausrichtung auf die Bewältigung einer große Anzahl vollkommen unterschiedlicher Tätigkeiten. Die einzelne Tätigkeit spielt dabei eine untergeordnete Rolle.
Stickie~Flow sucht die Gemeinsamkeiten von Aufgaben. Auf dieser Basis ist das Regelwerk überall und durch alle "Rollen" anwendbar - auch in klassisch strukturierten Organisationen.
In Stickie~Flow gibt es die Einladung an jedes Teammitglied, auffällige Punkte im System in einer CIP~Box zu deponieren. Die Führung reagiert auf diese Eingabe positiv und wertschätzend. Teammitglied ist jede Person in einer Organisation, auch die Leitung im weitesten Sinn.
Ähnliches wird auch im KVP (Kontinuierlicher Verbesserungsprozess) praktiziert. Die Integration in den Gesamtablauf ist bei Stickie~Flow höher. Dieser Prozess ist ein Kernbereich der Stickie~Flow Methode, da durch ihn organisationales Lernen ermöglicht wird.
In den nächsten Kapiteln wird kurz auf die agilen Methoden eingegangen, aus denen Stickie~Flow Elemente verwendet.